Dienstag, 23. Februar 2016

Liebster Blog-Award von "Leons Filmreviews"




Eine  neue Nominierung für den Liebster Blog-Award, diesmal von Leons Filmreviews. Wie immer eine Entschuldigung, dass es etwas länger gedauert hat und erneut ohne Weiternominierungen.


Was sind die ersten Zeichentrickfilme, an welche du dich erinnern kannst und siehst du sie auch heute noch gerne?

Erinnerungen habe ich noch an Das Dschungelbuch (finde ich heute nicht mehr ganz so interessant wie damals) und Duck Tales – Der Film (ist auch heute noch ein ganz persönliches Highlight). Wahrscheinlich habe ich die Asterix-Filme noch früher gesehen als letzteren, meinen erster Film im Kino, aber das kann ich zeitlich nicht so ganz einordnen (und toll sind die Trickfilme fast alle).


Wie ist dein durchschnittliches Sehverhalten?

So viel wie möglich, so interessant wie möglich. Wenn es nach den Sehstätten geht: im Kino nach Möglichkeit und Zeit, einiges zuhause, viel inzwischen auf dem Laptop auf der Fahrt zur Arbeit und vice versa.


Was ist dein Lieblingssoundtrack und welcher dein favorisierter Komponist?

Einen definitiven Liebling habe ich nicht, auch wenn ich immer aufhorche, wenn ich Harry Gregson-Williams oder John Powell lese. Ja, ich weiß, Handwerker, aber sie haben auch Antz zusammen komponiert, einem meiner All-Time-Favourites. Ansonsten mag ich noch ... aber das könnt ihr eigentlich auch hier nachlesen.


Welches lustige Erlebnis verbindest du mit einem Film?

Dazu schweige ich mich erst einmal aus, weil ich an einer neuen Blogserie arbeite, die zumindest partiell genau dieses Thema hat. Bis dahin sage ich nur so viel: Betrunkene können sich augenscheinlich hervorragend bei Mission to Mars amüsieren (und Nüchterne wahrscheinlich auch, aber das ist eine andere Geschichte). Andere wiederum können selbst bei Horrorfilmen seelenruhig pennen. Im Kino. O-kay.


Was wünschst du dir für zukünftige Filme?

Da ich die Qualität der Filme ja nicht beeinflussen kann, wünsche ich mir einfach ein glückliches Händchen bei der Auswahl. Es gibt noch so viele Werke aus den unterschiedlichsten Richtungen, die auf mich warten.


Was wäre die schönste Erfindung, um Filme noch intensiver wahrnehmen zu können?

Die tollste Erfindung – filmverrückte Gehirne, die Filme produzieren und rezipieren – gibt es schon. Auch technisch ist bereits alles da, es will nur vernünftig eingesetzt werden. Der bescheuerte 3D-Trend zeigt ja nur, dass die meisten möglichen Neuerungen nur Jahrmarkt-Gimmicks sein könnten. Außerdem sind grandiose Filme schon an sich intensiv genug.


Wie sieht dein Equipment aus?

Unterwegs: Laptop und Kopfhörer. Daheim: Fernseher, DVD-Spieler, Apple TV und Receiver mit USB-Anschluss. Keep it simple.


Was war dein erster Kinobesuch?

Duck Tales – Der Film: Jäger der verlorenen Lampe mit sechs Jahren. Da diese Frage eine der beliebtesten überhaupt zu sein scheint (aus verständlichen Gründen), verweise ich für eine ausführliche Antwort mal nach hier.


Wer sind eure Lieblingsregisseure?

Um ehrlich zu sein, kann ich diese Frage gar nicht gewinnbringend beantworten, weil ich das Gefühl habe, noch nicht genug Filme einer Einzelperson gesehen zu haben. John Carpenter habe ich, zumindest was Kinofilme betrifft, vollständig gesehen, aber als einen Lieblingsregisseur würde ich ihn nicht bezeichnen. Die zwei Filme von Benedek Fliegauf, die ich gesehen habe, waren beide hervorragend, auch alles von Alfred Hitchcock, das ich kenne, aber ich habe einfach noch zu große Lücken, um diese Frage adäquat zu beantworten. Wir können aber in dreißig Jahren gerne noch mal darauf zurückkommen.


Was sind die schlechtesten Filme deines Lieblingsschauspielers/schauspielerin?

Da ich auch hier keine speziellen Favoriten habe, fällt ebenso diese Frage irgendwie unter den Tisch. Ich schaue Filme primär, weil mich der Inhalt interessiert und nicht, ob SchauspielerIn XY darin vorkommt. Als Jugendlicher fand ich Will Smith toll, aber dessen Filmopgraphie reißt einen ja insgesamt nicht so zu Begeisterungsstürmen hin. (Aber sein Schlechtester ist After Earth.) So, yeah.

Donnerstag, 18. Februar 2016

52 Schlüsselwörter - Januar




Nach längerer Zeit habe ich mich entschieden, wieder einmal an einer Blogparade teilzunehmen. Gefunden habe ich die Challenge 52 Schlüsselwörter bei Gorana von der ERGOthek, Urheberin ist Hotaru. Worum geht es? Das lasse ich die Autorin am besten selbst erklären:

Hier geht es um 52 Schlüsselwörter, die in Filmen vorkommen können, als Thema, als Charaktertyp, als Ort und als Gegenstand. Wichtig ist es, dass die Protagonisten im Film damit zu tun haben bzw. die Schlüsselwörter bewusst registriert haben. () Am Monatsanfang gebe ich 4-5 Schlüsselwörter bekannt, je nachdem, wie viele Sonntage es im Monat gibt. Die könnt ihr einzeln oder gar in einem Rutsch bearbeiten, ganz, wie ihr wollt. Falls euch mehrere Filme zu einem Schlüsselwort einfallen, nehmt bitte denjenigen, den ihr am meisten mögt.

Alles klar? Alles klar! Jeden Monat zu vier bis fünf Stichworten etwas schreiben, dass sollte machbar sein. Ohne weitere Vorreden hier zunächst die Wörter des Monats Januar 2016:


#01/Mutter
Ganz klar Psycho. Mutter, was hast du getan? Ich muss nur an den Satz denken und es läuft mir kalt den Rücken hinunter. Ein Film, der immer wieder spannend ist und bei dem man auch jedes Mal etwas Neues entdeckt. Ein wirklich verdienter Klassiker und ja – ein Meisterwerk.


#02/Keller
Keller sind wirklich bizarre Orte. Spontan fiel mir die Ulrich Seidl-Doku Im Keller ein, aber die habe ich noch nicht gesehen (und ich weiß auch nicht, ob ich es noch tun werde), darum erwähne ich an dieser Stelle den Mysterythriller Pod, weil er es als letzter Film geschafft hat, dass ich mich vor dem Keller, zumindest für die Länge eines Films, gefürchtet habe. Wer würde das auch nicht, wenn er oder sie hinabsteigt, ohne zu wissen, was der psychisch labile Bruder dort unten gefangen hält. Oder auch nicht. War das gerade ein Schatten, der sich bewegt hat?


#03/Suche
Was kann man alles unter dem Stichwort Suche verbuchen. Eine Abenteuerreise, einen Selbstfindungstrip, das Erwachsenwerden. Am besten wäre also ein Film, der all das kombiniert, darum gehe ich mit Der Schatzplanet, auch weil er einer der mich definierenden Filme darstellt. Die Story, dass er genau zur richtigen Zeit in mein Leben trat und ich ihn achtmal im Kino gesehen habe, wurde in diesem Blog, glaube ich, schon zur Genüge erzählt (und irgendetwas sagt mir, dass es nicht das letzte Mal war). Ein Hoch auf diese animierte Coming-of-Age-Geschichte mit ihrer rasanten Schatzjagd.


#04/Boot
Ihr glaubt nun, dass ich Wolfgang Petersens Das Boot nenne, nicht wahr? Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich den noch gar nicht gesehen habe. Aber U-Boot ist gar nicht verkehrt, nur nehme ich jenes aus Caprona – Das vergessene Land, dass Doug McClure und seine Mannen in eine untergegangene Welt voller Dinosaurier und Urmenschen bringt. Als dinosaurierverrücktes Kind einer meiner Lieblingsfilme und dem gnadenlosen Trash-Charme kann ich mich auch heute schwerlich entziehen. Wäre das Stichwort Floß gewesen, hätte ich den thematisch ähnlich gelagerten Reise in die Urwelt genommen, einer meiner frühen Entdeckungen im Ferienprogramm des ZDF. Maritime Fahrzeuge und Dinosaurier, die beiden scheinen im Kino gut zueinander zu passen.


#05/Geist
Ich glaube nicht an Geister, aber, ach du meine Güte, sind sie potente Filmfiguren. Und das Wort potent im Hinblick darauf zu verwenden, dass ich hier den Film Entity nennen möchte, ist vielleicht nicht allzu glücklich. Nun gut. Es gab viele würdige Kandidaten, Ghostbusters, Poltergeist, Haunted – Haus der Geister und Bis das Blut gefriert, aber Entity hat mich zuletzt so beeindruckt und nachhaltig gegruselt, dass ich nicht umhin komme, ihn hier aufzuführen – auch in der stillen Hoffnung, zur weiteren Bekanntheit dieser 80er-Perle beitragen zu können.

Dienstag, 2. Februar 2016

Buchbesprechung: Zoo (James Patterson, 2012)




Lust auf einen richtig schlechten Roman? Wenn ja, aus welchen Beweggründen auch immer, dann ist James Pattersons Zoo genau das Richtige für dich! Knapp über 350 Seiten Blödsinn pur, sprachlich auf einem erbärmlichen Niveau und mit Charakteren, wie sie sich ein zwölfjähriger nicht besser hätte ausdenken können. Doch der Reihe nach.

Überall auf der Welt beginnen Säugetiere, sich gegen die Menschen zu wenden. Löwen brechen aus Zoos aus und töten Wärter und Golfspieler, ehemals treue Familienhunde finden Gefallen daran, auf ihr zweibeiniges Rudel loszugehen, selbst Eichhörnchen rüsten zum Gegenschlag. Woher das abnorme Verhalten kommt, weiß niemand, nur der Biologe Jackson Oz hat sich dem Studium der Tierangriffe verschrieben. Doch da er ein wissenschaftlicher Außenseiter ist, hört ihn niemand an, die Tiere morden weiter bis die (westliche) Zivilisation am Rand steht, usw. Man kennt das ja.

Die Prämisse des Romans birgt Gänsehaut-Potenzial, ähnlich wie der Teaser Trailer zu der Verfilmung von Konferenz der Tiere. Und ganz ähnlich wie damals hat das fertige Produkt dann so beeindruckend wenig mit den (durchaus berechtigten) Erwartungen zu tun, dass es wie ein Verkehrsunfall eine geradezu morbide Faszination ausübt. Man liest Zoo bis zum Schluss, weil nach jedem Umblättern neuerlicher Wahnsinn auf einen wartet. Patterson schafft es, immer idiotischer zu werden und spätestens wenn er bei den bestenfalls halbgar zu nennenden Erklärungen für die Angriffe angekommen ist (ja, es sind de facto zwei Erklärungen, die je nach dramaturgischer Lust und Laune genannt werden) schraubt er die Idiotie in solche Höhen, dass zumindest der hartgesottene Trashfan frohlocken kann. Oder aber Pattersons wenig erfreulicher Schreibstil im „Und dann … und dann … und dann“-Modus ohne Gespür für Figuren und Spannungen hat auch bei dieser Leserschaft schon vorher für Entnervung gesorgt.

Die Charaktere in Zoo sind Abziehbilder ohne eigenes Leben, tief hervorgeholt aus der Klischeekiste für Thrillerautoren. Oz ist ein unerträglicher Trottel , der stets einen „lustigen Spruch“ auf den Lippen hat, Chloe die stereotype Französin, über die man kaum etwas erfährt, bis für eine halbe Seite Panikattacken en vogue sind, Eli ein Kind geschrieben wie von jemanden, der noch nie ein Kind getroffen hat. Dazu die üblichen Gegenspieler und Verbündete Oz‘, allesamt so blass, dass man sich gar nicht die Mühe machen sollte, sie sich zu merken. Irgendeinen Gegenspieler gibt es auch, der wird aber in dem völlig übereilten Finale mit einem Satz abgefrühstückt. Als hätte Patterson urplötzlich keine Lust mehr gehabt, seine Mär irgendwie zu Ende zu bringen. Von der Intention ist es sogar durchaus konsequent, vermag aber aufgrund des mangelnden Talents des Autors keine große Wirkung zu entfalten. In den Händen eines fähigen Schriftstellers wäre Zoo vielleicht zu einem großen Unterhaltungsroman herangereift, zu einem Werk, das die Stellung des Menschen in Relation zu anderen Tieren hinterfragt und sich mit der Natur verschiedenster Spezies auseinandersetzt. Aber nein, Patterson ist nur an leicht goutierbaren Minikapiteln für kleine Aufmerksamkeitsspannen interessiert, garniert mit jeglicher Plumpheit, die man sich ausdenken kann. Zoo ist ein wirklich grauenhaft schlechter Roman.

Ein paar Wort zu der TV-Serie: es gilt hier im Wesentlichen das Gleiche. Die Prämisse hätte nach einer großen Produktion verlangt, nach einem Sender, der mehr Geld dazu schießen hätte können als CBS. So bleibt ein Produkt, dem man seinen Geldmangel in jeder Sekunde ansieht und das nicht in der Lage ist, das Konzept in irgendeiner Form zu retten.