Samstag, 22. März 2014

31 Tage - 31 Filme: Tag 22



Tag 22 – Welcher Film enthält deine Lieblingsszene?

Ich gebe es zu: ich habe vorbearbeitet und die Frage für morgen bereits beantwortet, die nach dem Lieblingsende bzw. –anfang eines Films fragt. Das war nämlich leichter zu definieren als diese Frage, bei der ich wohl eine definitive Antwort schuldig bleiben muss. Denn so sehr ich mein Hirn auch ausgewrungen habe, entweder es sind ganz kurze Momente, die ich großartig finde oder Szenen, die kaum für sich stehen können, weil sie die Atmosphäre des Films widerspiegeln, aber nicht ohne Kontext funktionieren. Macht das Sinn? Für mich zumindest. Dennoch werde ich mal ein paar Szenen aufzählen, die mir immer mal wieder ins Gedächtnis huschen.

Zu den kleinen Momenten zähle ich beispielsweise den Tod von Mrs. Carmody aus Der Nebel, die ich, trotz Erwähnung des Films, doch glatt an Tag 18 vergessen hatte. Marcia Gay Harden hatte so viel Spaß, die widerliche christliche Fundamentalistin zu spielen, dass man gar nicht anders konnte, als ihr filmisches Ableben zu begrüßen. Dies ist eine dieser Figuren, die man zu hassen liebt. Das Auditorium bei der von mir besuchten Kinovorstellung war der gleichen Meinung: es brandete Applaus auf, als Carmody dahinschied (meine Güte, hört sich das zynisch an, wenn ich mal so drüber nachdenke). In eine ähnliche Kerbe, vor allem wegen des WTF?!-Faktors, haut Brad Pitts Tod im Wandschrank in Burn After Reading, aus dem auch die Briefing-Sequenzen mit J.K. Simmons nicht unerwähnt bleiben sollten. Nun aber genug der Leichenfledderei.

Ich liebe die Szene, in der Natalie Portman vor Luc Bessons Tür in Léon – Der Profi steht und um Einlass bittet. Oder die kurze Begegnung von Gordy und dem Reh in Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers. Oder das Ende von Zurück in die Zukunft mit dem unsterblichen Satz: „Da wo wir hingehen brauchen wir keine Straßen!“ Oder wie HAL 9000 die Astronauten in 2001 – Odyssee im Weltraum „belauscht“. Sidney Poitiers „They call me Mr. Tibbs“ in In der Hitze der Nacht. Die kongeniale Transformationssequenz in American Werewolf. Die Demonstration des langen Weges in Die 12 Geschworenen. Die Eröffnungssequenz von Alien mit der durch die dunklen Korridore streifenden Kamera. Der Weise vom Berg in Asterix erobert Rom.

Die Liste könnte wohl ewig so weitergehen. Nur auf eins der genannten oder ein ganz anderes Beispiel möchte ich nicht tippen und sagen: „Das ist sie, meine Lieblingsszene.“ Ich denke, ich muss mich damit abfinden, keine zu haben, sondern ein Kaleidoskop an großen und kleinen Momenten aus den unterschiedlichsten Filmen, die mir auch losgelöst vom Rest viel Freude bereiten, wann immer ich an sie denke.

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