Sonntag, 23. März 2014

31 Tage - 31 Filme: Tag 23



Tag 23 - Aus welchem Film stammt der beste Filmanfang oder das beste Filmende?

Das ist wirklich kniffelig. Ich werde mal versuchen, Beispiele für beides zu finden.

Ein Filmanfang kann ja zweierlei bedeuten, zum einen einen tollen Einstieg in die Handlung, zum anderen ein interessanter Vorspann. Zu letzterem fällt mir spontan Mimic ein, dessen Opening ein ganz eigenes Kunstwerk ist. Zuletzt hat mir auch der Einstieg in Pacific Rim gut gefallen, weil er innerhalb von etwa sechs Minuten alles etablierte, was man zum Verständnis der gezeigten Welt brauchte und eine beeindruckende Vielzahl an Eindrücken und Verweisen unterbrachte. Aber welche Kandidaten fallen mir als „ernsthafte“ Beispiele ein? Mal schauen…

Ich mag den Anfang von Woody Allens Manhattan, Voice-Over, Bilder, Aura – alles passt perfekt zusammen. Oder Inglorious Basterds – der Filmeinstieg mit der Vorstellung von Christoph Waltz‘ Figur hat mich im Kino vor Spannung fast wahnsinnig werden lassen. Auch schön ist der Beginn von Children of Men, sowohl dramaturgisch als auch technisch. Aber der Filmanfang, der mir wohl am besten gefällt ist der von Contact von Robert Zemeckis. Die Kamerafahrt von der Erde in die Unendlichkeit des Kosmos, während die von Menschen erzeugten Radiosignale immer schwächer werden, bis nur noch Still herrscht, ist an sich ziemlich klasse, wirklich großartig ist aber, dass sich das All schlussendlich zur Pupille eines jungen Mädchens verdichtet und wir als Zuschauer nach dieser Reise wieder auf der Erde ankommen, bzw. vielmehr: bei uns selbst. So wohnt dem Anfang von Contact gleich das ganze Dilemma der Suche nach außerirdischem Leben inne, das innerhalb des Films auch thematisiert wird: all unsere Anstrengungen werfen uns schlussendlich wieder auf uns zurück. Denn was erhoffen wir uns denn wirklich, was wir dort draußen finden könnten? Doch nur unsere Ebenbilder, weil wir mit dem wirklich und ganz und gar außerirdischen überhaupt nicht zurecht kommen könnten.












Filmende… auch nicht so einfach. Mir gefällt das Ende von Swing Vote – Die beste Wahl, weil es den Zuschauer nicht für dumm verkauft, das Ende von Alien, weil es einen schönen Bogen zum Beginn (der im Übrigen atmosphärisch absolut klasse ist) des Films zieht und auch das in meinen Augen wunderbare Ende von John Carpenters Sie leben!, dass den Zuschauer verdattert zurücklässt. Auch hier könnte man noch viele weitere Beispiele finden, aber ich lege mich jetzt mal auf Leroy fest. Nicht nur, dass Leroy ein sträflich unterbewerteter Film ist, er hat auch ein in seiner Simplizität geradezu geniales Ende. Wie wird man als Gesellschaft Neonazis los? Kommerzialisiert sie, denn der Kommerz hat bisher jede Gegenbewegung kaputt bekommen. Das ist so hanebüchen, krude und was weiß ich nicht noch alles, dass ich mir nicht helfen kann, als es lustig zu finden. Auch sehr schön ist, dass das Ende zum Rest des Films passt, der, wie gesagt, ein sehr, sehr viel besserer Film ist, als eine Co-Produktion des „kleinen ZDF-Fernsehspiels“ zunächst vermuten lässt. 









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