Donnerstag, 20. März 2014

31 Tage - 31 Filme: Tag 20



Tag 20 – Welcher Film hat dich am meisten enttäuscht?

Als Teenie war ich maßlos von Taxi Driver enttäuscht, aber den sollte ich erst noch einmal sehen, bevor ich näheres dazu sage. Schließlich ist auch Rosemaries Baby in meiner Achtung im Vergleich zu meinem 16jährigen Ich sprunghaft nach oben geschossen, nachdem ich ihn erneut angesehen habe.
Eine der ersten Kinoenttäuschungen, an die ich mich in dieser Form erinnere, war Men In Black, den ich bis heute nicht so klasse finde wie offensichtlich alle anderen. Ich hatte auch große Hoffnungen bei Die Herrschaft des Feuers und 300 (siehe Tag 3), die enttäuscht wurden, bei letzterem sogar über jedes Maß hinweg.

Aber was nützt es, in den Enttäuschungen der Vergangenheit zu wühlen, wenn die neuste Enttäuschung doch so nahe liegt? Und darum hier meine neuste und bitterste: Star Trek – Into Darkness. Ich hatte solche Hoffnungen in den Film gesetzt, ich habe mich diebisch auf den Kinobesuch gefreut und was bekam ich dann geboten: eine dreiste, zynische Klau-Orgie bei Star Trek II – Der Zorn des Khan mit einem überraschend schlechten Benedict Cumberbatch und einer generellen Missachtung des Star Trek-Erbes Gene Roddenberrys. Into Darkness war nicht lustig oder spannend, vielmehr hat er mir ein depressives Gefühl beschert, ein Gefühl, dass Regisseur J.J. Abrams einfach nichts verstanden hat. Ich will nicht sehen, wie Menschen bei voller Warp-Geschwindigkeit ins All hinaus gesaugt werden und sterben, nur weil Abrams meint, das wäre eine „coole Actionsequenz“. Ich will nicht eine fade Neuauflage des mit besten Star Trek-Films sehen, die dann auch noch ausnehmend blöd und feige daherkommt. Und vor allem will ich kein monströs mieses 3-D sehen. Die Last-Minute-Konvertierung war eine zusätzliche Beleidigung. Handwerklich gibt es wenig an dem Film auszusetzen, aber ich fühlte mich nach dem Verlassen des Kinos schlecht – etwas, dass ein Star Trek-Film eigentlich nicht erreichen sollte.


Kurz nach Into Darkness habe ich die anderen Star Trek-Filme noch einmal gesehen. Es war wie eine Katharsis, ein dringend benötigtes Gefühl der Rückversicherung, dass es auch noch gute und sehenswerte Filme im Franchise gibt. Natürlich gab es 2013 noch diverse Filme, die „objektiv“ schlechter waren als Into Darkness, aber mein Trekker-Herz hat zu sehr geblutet, um diese Enttäuschung einfach so hinzunehmen. 


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